Dass Judoka umwerfend sind, liegt in der Natur ihrer Sportart. In der Regel werfen Judoka andere Judoka um. Keine Regel ohne Ausnahme. Für eine dieser Ausnahmen hatten sich am 25. Mai 2024 dreizehn Judoka aus der Kinder- und Jugendgruppe vom TuS Bothfeld 04 in Mellendorf getroffen. Gemeinsam mit ihren vier Betreuern haben sie den Bowling Pins vom Wedemark Bowling beigebracht, wie umwerfend Judoka sein können.

Wie im Judo braucht es auch beim Bowling eine gute Hand-Augen-Koordination. Nach einer Einweisung in das Regelwerk durch das freundliche Team des Wedemark Bowlings wurden die Gruppen aufgeteilt. Die Bowlingbahn wird nur mit Bowlingschuhen betreten. Für Judoka etwas ungewohnt, da die sportliche Betätigung auf der Judomatte barfuß ausgeübt wird. Es gibt eine Gemeinsamkeit zwischen Judo und Bowling. Bei beiden Sportarten wird irgendwer bzw. irgendetwas umgeworfen. Im Gegensatz zum Judo werden beim Bowling die Gegner, also die Pins nicht direkt umgeworfen, sondern mit Hilfe eines Bowlingballs. Sowohl Sport in Schuhen, als auch das indirekte Umwerfen des Gegners sind ungewohntes Terrain für Judoka. Beiden Herausforderungen stellten sich die Bothfelder Judoka.

In der ersten Runde gab es noch eine Gnadenfrist für die Pins. Manche Pins wichen geschickt den Bowlingbällen aus. Einige wiederum wirkten wie festgenagelt. Andere Pins zitterten, wackelten („Fall doch endlich um“) und entschieden sich dann doch lieber stehen zu bleiben. Das Gleichgewichtsgefühl der Pins darf man nicht unterschätzen, wie bei den Gegnern im Judo-Wettkampf auch.

Nach der ersten Runde war klar, dass die Judoka Revanche einforderten. Auf ging’s in Runde zwei. Nachdem die Judoka an ihrer Nage-waza (japanisch für Wurftechnik) gefeilt hatten, fielen die Pins reihenweise um. Den Wurfkünsten der jungen Judoka konnten an diesem Tag etwa 2.800 Pins nicht widerstehen. Insgesamt warfen wir 27 Strikes (alle Pins fallen im ersten Wurf) und 37 Spares (alle Pins werden mit dem zweiten Wurf abgeräumt). Die meisten Strikes an dem Tag hatte Betreuer John geworfen (mit vier Strikes). Den Tripple mit drei Strikes in Folge holte Kinan und dadurch auch die höchste Punktzahl sowohl in einem Spiel (131 Punkte), als auch in beiden Spielen zusammen (214 Punkte). Einfach umwerfend!

Am anderen Ende des Tableaus ging es beim Kampf um die rote Laterne heftig zur Sache. Die beiden Betreuer Steffi und Jürgen lieferten sich ein hitziges Duell um den begehrten letzten Platz. Den jungen Judoka ließen sie dabei nicht den Hauch einer Chance. Auf der Judo-Matte beim Randori (Übungskampf) ist das etwas anderes, aber nicht beim Bowling. Steffi konnte ein paar Pumpen mehr aus dem Handgelenk schütteln als Jürgen. Dennoch hatte Jürgen etwas mehr technische Finesse und konnte die Bowlingbälle grazil um die Bowling Pins herum lenken. Letztendlich konnte Jürgen sich mit einem hauchdünnen Abstand von neun Punkten durchsetzen und die rote Laterne für sich beanspruchen.

Die Energiereserven füllten die jungen Judoka nach den zwei Spielen mit leckeren Burgern, Chicken Wings und Currywürsten wieder auf. Im Wedemark Bowling gibt es neben Bowlingbahnen auch Billardtische. Die großen Bowlingbälle wurden nach dem Essen durch kleinere Billardkugeln getauscht und der schöne Bowlingtag bei einer Partie Billard zum Ausklingen gebracht. Auch beim Billard war wieder eine Hand-Augen-Koordination gefragt.

Den Teilnehmern hat es so viel Spaß gemacht, dass sie wiederkommen wollen. Wer soll denn sonst den noch stehen gebliebenen Pins zeigen, wie umwerfend Judoka sein können?

Wer sich davon selbst überzeugen will wie umwerfend Judoka sein können, ist herzlich eingeladen beim Judo-Training hineinzuschnuppern.

Wer selber Lust auf Bowling bekommen hat, dem kann das Wedemark Bowling in Mellendorf mit seiner gemütlichen und kinderfreundlichen Atmosphäre wärmstens empfohlen werden (https://www.wedemark-bowling.de).


Bild: Umwerfende Judoka beim Wedemark Bowling