Nach acht Jahren fand in diesem Jahr vom 28.05. bis 01.06.2025 wieder das Internationale Deutsche Turnfest statt, diesmal in Leipzig. Das Deutsche Turnfest ist die größte Wettkampf- und Breitensportveranstaltung der Welt. Hier kommen alle Sportarten, die unter dem Dach der Turnverbände geführt werden, zu Meisterschaften und Wettkämpfen zusammen. Faustball zählt zu den Turnspielen und ist daher ebenfalls beim Turnfest vertreten. In verschiedenen Altersklassen, von der Jugend bis zu den Senioren, wurden Turniere ausgetragen.

Wir sind nach 2017 auch wieder mit einer Gruppe Faustballern zum Turnfest gefahren. Mit dreizehn motivierten Sportlern ging es mit dem Auto nach Leipzig. Unsere Unterkunft war eine Schule in Liebertwolkwitz, in der wir es uns in einem der Klassenräume gemütlich gemacht haben. Es war eindeutig der Französischraum der Schule, aber alle Hoffnungen hier noch etwas zu lernen, haben sich am Ende leider nicht erfüllt.

Am ersten Tag haben wir uns nach der Ankunft auf den Weg in die Stadt gemacht, um ein paar der zahlreichen Mitmachangebote auszuprobieren und sind dadurch auf der Festwiese vor dem großen Fußballstadion gelandet. Hier gab es verschiedene Angebote zum Mitmachen und Ausprobieren. Und, wie sollte es anders sein, unsere Jugendlichen sind beim Faustballspiel hängengeblieben. Am zweiten Tag startete die Erwachsenenmannschaft dann ins Faustballturnier. Die gemischte Mannschaft spielte ohne große Ambitionen, konnte aber durch freies Aufspielen sogar Sätze gewinnen und die Gegner ein wenig ärgern. Am ärgerlichsten war allerdings der Verlust von zwei Spielern. Felix, der sich im letzten Spiel des Tages den Arm gebrochen hat und Martin, der erst mit ihm ins Krankenhaus und am Abend wieder nach Hannover zurückgefahren ist. Damit war die gute Stimmung erstmal gedämpft, die Gruppe um zwei Personen geschrumpft und die Frage war, wie es nun weitergehen sollte. Dank der Beharrlichkeit von Lena hatten wir uns dazu entschlossen das Turnier weiterzuspielen und sind am zweiten Tag zu viert mit der personellen Hilfe aus anderen Vereinen angetreten. Auch hier konnten wir die Gegner wieder ein bisschen ärgern, die uns allgemein vermutlich etwas unterschätzt hatten. Unsere U14 ist an diesem Tag auch ins Turnier gestartet. Die Stimmung auf und neben dem Platz war geprägt von „Das schaffen wir sowieso nicht!“ und „gegen die haben wir doch eh keine Chance“. Nachdem die Spiele gegen die anderen Mädchenmannschaften alle verloren wurden, manchmal sogar nur sehr knapp, zeigte das Team dann auf einmal gegen die Jungs, was es kann, wodurch sehenswerte Aktionen und knappe Sätze zustande kamen. Den Abend verbrachten wir an der Unterkunft und hatten auch am dritten Tag Pech, nachdem es schon an den ersten beiden Abenden Probleme bei der Essensbestellung gab. An Abend 1 gab es in der Pizzeria keinen Käse mehr, an Abend 2 wurden einige Bestellungen vergessen und an Abend 3 war es immerhin „nur“ eine Bestellung, die es nicht bis zu uns geschafft hat. Am Ende waren aber alle satt und zufrieden.

Am Sonntagmorgen hieß es dann Sachen packen und das Klassenzimmer wieder so herrichten, wie wir es vorgefunden hatten und den letzten Tag auf dem Sportplatz verbringen. Nachdem sich die Erwachsenenmannschaft um eine weitere Person dezimiert hatte, Lena mit Schwindel und Nackenproblemen, haben wir unsere Teilnahme am Rest des Turniers doch noch abgesagt. Somit war nur noch die U14 aktiv und bestritt ihre letzten beiden Spiele des Turniers.

Mit dem letzten Platz für die U14 und dem 28. Platz von 33 Mannschaften für die Erwachsenen und vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen im Gepäck, reisten wir am Nachmittag wieder zurück nach Hannover. Für alle Beteiligten war die Reise eine schöne Erfahrung, die wir in vier Jahren zum nächsten Turnfest vielleicht wiederholen werden.