In einer Welt, die oft von Barrieren geprägt ist, gibt es Orte, an denen diese Grenzen verschwinden. Zum Beispiel im Team „Handball kennt kein Handicap“: Kinder und Jugendliche mit und ohne Beeinträchtigung trainieren hier gemeinsam. Aus diesem Team hat sich eine einzigartige Gemeinschaft entwickelt.

Die Idee für das Inklusionsteam entstand 2016. Drei Handballspielerinnen aus Hannover besuchten gemeinsam ein Spiel der Special Olympics. „Wir waren begeistert und fragten uns, warum nicht mehr Menschen mit Handicap Handball spielen“, erinnert sich Trainerin Anja Oppermann. Dieses Erlebnis gab den Anstoß, ein Team ins Leben zu rufen, dass Kinder und Jugendliche unabhängig von ihren Fähigkeiten zusammenbringt. Was damals als kleines Projekt begann, ist inzwischen zu einer großen Familie herangewachsen: 25 Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 21 Jahren trainieren jeden Montag zusammen. Das Inklusionsteam ist an die Vereine TuS Bothfeld 04 und HSC Hannover gekoppelt.

Das Training ist mehr als nur Sport – es ist ein Ort des Zusammenkommens und des Miteinanders. „Wir trainieren in zwei Gruppen, um individuell auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen“, erklärt Trainerin Anja Oppermann. Die Trainingszeiten der beiden Teams überschneiden sich, sodass sich alle Kinder untereinander austauschen können. Das Besondere dabei: Der respektvolle Umgang. Anja Oppermann sagt: „Ich bekomme Gänsehaut bei dem Gedanken, wie die Kinder im Team miteinander umgehen. Es ist rührend zu sehen, wie sie aufeinander Rücksicht nehmen und sich unterstützen – ob beim Training oder danach“. 

Das Team von „Handball kennt kein Handicap“ ist überzeugt, dass Inklusion genau hier ansetzen muss: Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen können voneinander lernen und gemeinsam wachsen. Jede:r hat individuelle Stärken und Schwächen – in einer inklusiven Gemeinschaft kann man davon profitieren. Ihr Ziel ist es, noch mehr Sichtbarkeit für das Thema Inklusion zu schaffen: „Wir wollen auch andere Handballer:innen und Vereine dazu ermutigen: Traut euch! Gründet ein Inklusionsteam.“  Seit Anfang des Jahres ist das Team Teil der deutschlandweiten Glücksliga und tritt dort gegen andere Inklusionsteams an. Auch dort werden der Austausch und die Vernetzung untereinander gefördert.

„Die Krombacher Spende war eine tolle Überraschung für uns“, freut sich Anja Oppermann. Wofür genau das Geld verwendet wird, ist noch nicht festgelegt, aber die Trainerin hat eine Herzensidee: „Wir waren letztes Jahr auf einer inklusiven Mannschaftsfahrt. Die Kinder und Jugendlichen hatten unfassbar viel Freude. Es wäre schön, wenn wir das nochmal umsetzen könnten.“ Dieses ehrenamtliche Engagement macht deutlich: Handball kennt kein Handicap.

Quelle: Krombacher