Am Freitag, den 21.06.2024, war es soweit. Das Wochenende zum dritten gemeinsamen Judo-Sommer-Camp zwischen Mellendorfer TV, TC Bissendorf und TuS Bothfeld wurde eingeläutet. Die Betreuer aus den drei Vereinen trafen sich auf dem Campingplatz Aller-Leine-Tal um die Zelte, Jurte und den Küchenwagen für das Sommercamp aufzubauen. Im Vorfeld galt der hoffnungsvolle Blick zum einen auf die Waldbrandstufe, ob Grillen und Lagerfeuer erlaubt sind? Da es im Vorfeld viel geregnet hat, war es dieses Mal möglich. Weil es im Vorfeld viel geregnet hat, galt zum anderen der sorgenvolle Blick der Wettervorhersage. Für den Freitag waren wenige Tage vorher Regenschauer und Gewitter angekündigt, zum Glück nicht für Samstag und Sonntag. Mit dem Wetter hatten die Betreuer viel Glück. Zu Beginn des Aufbaus gab es einen leichten Nieselregen. Der weitere Aufbau verlief trocken. Als die Betreuer ihren Aufbau beendet hatten und beim Abendessen waren öffnete Petrus seine Himmelsschleusen. Die angekündigten Regenschauer waren da. Die Betreuer hatten gute Arbeit geleistet, Zelte, Küchenwagen und Jurte waren wasserdicht.

Nach einer kurzen Nacht und dem gemeinsamen Betreuerfrühstück wurden am nächsten Tag die Kinder und Jugendlichen um 9 Uhr von den Eltern gebracht. Traditionell findet das Judo-Sommercamp am letzten Wochenende vor den Sommerferien statt. Dieses Jahr fiel der erste Ferientag der Sommerferien auf einen Montag, den 24.06.2024. Dieses wirkte sich auch auf die Teilnehmerzahl aus. Einige Kinder- und Jugendlichen mussten (leider) schon am Sommercamp-Wochenende mit ihren Eltern in den Urlaub fahren. Pech oder Glück für euch Urlauber.

Dieses Jahr nahmen 26 Kinder und Jugendliche aus den drei Vereinen am Judo-Sommercamp teil. Der Stimmung hat man die geringere Teilnehmerzahl jedenfalls nicht angemerkt.

Nachdem alle Kinder und Jugendlichen angekommen waren, gab es eine kurze Regelkunde und einen Orientierungsgang über das Gelände des Campingplatzes. Die Teilnehmer wurden in Gruppen aufgeteilt und ihren Betreuern zugewiesen. Unter den Kindern aus den verschiedenen Vereinen wurden schnell Freundschaften geknüpft. Entweder liegt das daran, dass Kinder in diesen Dingen gefühlt unkomplizierter unterwegs sind, als Erwachsene oder es liegt daran, dass Freundschaft ein gelebter Judo-Wert ist.

Der Samstag stand ganz im Zeichen der Judo-Safari und die Jagd nach dem begehrten schwarzen Panther. Bevor die Tierschutzfreunde auf der Matte stehen sei an dieser Stelle erklärt: Bei der Judo-Safari treten junge Judoka in sportlichen Disziplinen gegeneinander an, um heiß begehrte Abzeichen für die Judo-Jacke zu erlangen. Diese Judo-Abzeichen sind das gelbe Känguru, der rote Fuchs, die grüne Schlange, der blaue Adler, der braune Bär und der schwarze Panther. Der schwarze Panther ist das am schwierigsten zu erreichende Abzeichen.

Zu den sportlichen Aufgaben, die erfüllt werden mussten, gehörte Seilspringen. Wie viel Seilsprünge schafft ihr in einer Minute? Der Fragestellung wie schnell ein Judo-Gürtel aufgerollt werden kann, wurde ebenfalls nachgegangen. Beim Judo kommt es auch auf eine gute Hand-Augen-Koordination an. Diese wurde beim Angelspiel getestet, nicht die kleine Variante aus der Spielesammlung im Wohnzimmerschrank, sondern die große Variante für große Kinder. Da beim Judo auch geworfen wird, durfte das Werfen nicht fehlen. In diesem Fall wurden keine Judoka umgeworfen, sondern Dosen. Eierlauf an sich ist schon herausfordernd, Eierlauf durch einen Hindernis-Parcours umso mehr. Nicht nur auf der Judo-Matte wird das Gedächtnis gefordert, wenn der Trainer eine Judo-Technik vormacht und die Trainierenden die Technik nachmachen sollen.

Bei der Judo-Safari ging es darum sich Gegenstände in kürzester Zeit zu merken und diese danach fehlerfrei wieder zu benennen. Judo ist ein japanischer Kampfsport. In Japan wird mit Stäbchen gegessen. Um dieses zu meistern gehört sehr viel Fingerfertigkeit dazu. Wer schafft es in einer Minute die meisten Gummibärchen mit Salzstangen als Essstäbchen von einem Teller zum anderen Teller zu tragen? Seit langem dabei und dieses Jahr natürlich auch: das Muttern drehen. Beim Muttern drehen müssen in vorgegebener Zeit möglichst viele unterschiedlich große Muttern auf die passenden Schrauben geschraubt werden.

So viele Herausforderungen brauchen Energie. Zeit für die Mittagspause. Die Energiereserven wurden bei Nudeln mit Tomatensoße wieder aufgefüllt. Ein Klassiker und nicht nur bei den Kindern beliebt.

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der Gruppenspiele. Die verschiedenen Gruppen mussten sich gegen die anderen Gruppen beweisen. Während beim Riesen-Vier-Gewinnt hauptsächlich die richtige Strategie gefragt war, kam beim Riesen-Mikado noch die Geschicklichkeit hinzu. Wie gut eine Gruppe aufeinander abgestimmt ist, wurde beim Gruppenskilauf auf die Probe gestellt. Neu in diesem Jahr war eine Mjölkky auch als Wikinger Bowling bekannt.

Ein Klassiker durfte natürlich nicht fehlen, der Wasserstaffellauf. Hier kam es darauf an mit Hilfe von Bechern möglichst schnell, möglichst viel Wasser von Läufer zu Läufer ins Ziel zu bringen.

Das Highlight in diesem Jahr war die Buttonmaschine, mit der die Kinder und Jugendlichen sich kleine Buttons selbst machen konnten. Das war so leicht, dass es selbst die Betreuer schafften Buttons herzustellen. Die Buttons waren ganz im Zeichen des Judo-Sommercamps angelegt und haben Potential zum Klassiker des Judo-Sommercamps zu werden.

Dem bisher kühleren und nasseren Wetter sei Dank, konnte zum Abendessen endlich wieder gegrillt werden. Es gab leckere Bratwürstchen. Nach dem Abendessen wurden die Sieger der einzelnen Disziplinen gekürt und bekanntgegeben wer die begehrten schwarzen Panther erhalten hatte. Der Abend wurde erst mit einer Partie Völkerball bestritten und beim Lagerfeuer, juhu, mit Stockbrot und Marshmallows zum Ausklang gebracht.

Es folgte wieder eine kurze Nacht. Nach einem ausführlichen Frühstück mit frischen Brötchen am Sonntagmorgen näherte sich das Judo-Sommercamp 2024 seinem Ende. Das heißt Abrüsten. Die Zelte, Jurte und Küchenwagen wurden wie erprobt schnell abgebaut und verstaut. Die Kinder und Jugendlichen wurden von ihren Eltern abgeholt. Für mache Kinder ging es im Anschluss in den Urlaub, andere sind direkt ins nächste Zeltlager gefahren.

Den Teilnehmer und Betreuern hat es so viel Spaß gemacht, dass der Campingplatz noch an Ort und Stelle für das gemeinsame Judo-Sommercamp 2025 reserviert worden ist.

Geheimtipp für Eltern: Auch Eltern waren über die sturmfreie Zeit zu Hause nicht unglücklich. Wer in 2025 wieder beim Judo-Sommercamp dabei sein will, sollte sich das Wochenende 28./29.06.2025 im Kalender dafür freihalten.